Der Morgen des Spiels war klar und kalt. Als Harry aufwachte, schaute er zu Rons Bett heruber und sah ihn dort kerzengerade aufgerichtet sitzen [sitting bolt upright, his arms around his knees: schon mal versucht, mit geradem.Rucken zu sitzen und gleichzeitig mit den Armen die Knie zu umfassen? Entweder sitzt er aufgerichtet oder zusammengekrummt da… beides zusammen geht nicht.»His arms around his knees«habe ich deshalb weggelassen, da das»bolt upright«besser zum starren Blick passt] und mit starrem Blick in den Raum schauen.
»Bist du in Ordnung?«fragte Harry.
Ron nickte, aber antwortete nicht. Harry wurde eindringlich an die Situation erinnert, als Ron aus Versehen auf sich selbst einen Zauber angewendet hatte, der ihn Schnecken spucken lie?; jedenfalls sah er jetzt genauso bla? und verschwitzt aus wie damals, mal ganz von dem Widerwillen abgesehen, den Mund zu offnen.
»Ach, du brauchst einfach was zum Fruhstucken,«sagte Harry aufmunternd.»Komm mit!«
Die Gro?e Halle fullte sich schnell, als sie dort ankamen. Die Gesprache waren lauter, die Stimmung uberschwenglicher als sonst. Als sie am Tisch der Slytherins vorbeikamen, schwoll der Larm noch weiter an. Harry schaute zuruck und bemerkte, da? jeder von ihnen neben den ublichen grunen und silbernen Schals und Huten zusatzlich ein silbernes Abzeichen trug, dessen Form einer Krone ahnelte. Aus irgendeinem Grund winkten viele Ron zu und lachten dabei schallend. Harry versuchte die Inschrift auf den Abzeichen im Vorubergehen zu lesen, aber es gelang ihm nicht, sich genug Zeit dafur zu nehmen, wahrend er sich darum bemuhte, Ron moglichst schnell an den Slytherins vorbei zu fuhren.
Am Gryffindortisch wurden sie mit tosendem Applaus in den Farben Rot und Gold empfangen, aber anstatt da? die Jubelrufe Rons Laune aufbesserten, schienen sie vielmehr den Rest Kampfgeist, den er noch besa?, niederzuschmettern; er sackte auf der nachstgelegenen Bank zusammen und sah aus wie jemand, der seine Henkersmahlzeit erwartete.
»Ich mu? verruckt gewesen sein, als ich mich hierfur gemeldet habe,«flusterte er mit einem Krachzen. »Wirklich verruckt.«
»Stell dich nicht so blod an,«antwortete Harry mit fester Stimme und schob ihm eine Portion Musli heruber,»du wirst das gut uber die Buhne bringen. Nervos sein ist ganz normal.«
»Ich bin miserabel,«krachzte Ron.»Einfach nur schlecht. Ich konnte selbst dann nicht spielen, wenn mein Leben davon abhing. Was habe ich mir nur dabei gedacht?«
»Krieg dich wieder ein,«sagte Harry streng.»Denk doch mal an deine Glanzparade mit deinem Fu? von neulich, selbst Fred und George waren der Meinung, da? das Klasse gewesen war.«
Ron schaute Harry mit gequalter Miene an.
»Das war nur ein Zufall,«flusterte er traurig.»Ich hatte das gar nicht beabsichtigt – als niemand von euch hingeschaut hatte, bin ich von meinem Besen gerutscht, und als ich versuchte, mich wieder aufzusetzen, habe ich den Quaffle zufallig weggetreten.«
»Nun ja,«sagte Harry, der diese unangenehme Uberraschung schnell uberwunden hatte,»ein paar mehr solcher Zufalle wie dieser, und wir haben das Spiel in der Tasche, oder?«
Hermine und Ginny, mit Schals, Handschuhen und Rosetten [rosette:??] in Rot und Gold bekleidet, setzten sich ihnen gegenuber nieder.
»Wie fuhlst du dich?«fragte Ginny Ron, der jetzt die letzten Tropfen Milch auf dem Boden seiner leeren Muslischale anstarrte, als ob er ernsthaft einen Versuch erwagte, sich darin zu ertranken.
»Er ist nur nervos,«sagte Harry.
»Oh, das ist ein gutes Zeichen… ich war schon immer der Meinung, da? du nie besser in einer Prufung abschneidest, als wenn du ein wenig nervos bist,«antwortete Hermine frohlich.
»Hallo,«sagte eine undeutliche und vertraumte Stimme hinter ihnen. Harry schaute auf und erblickte Luna Lovegood, die vom Ravenclawtisch herubergekommen war. Viele Leute starrten sie an, einige lachten sogar laut und zeigten auf sie: sie hatte es geschafft, sich einen Hut in der Form eines lebensgro?en Lowenkopfes zu besorgen, der bedenklich schwankend auf ihrem Kopf sa?.
»Ich bin fur Gryffindor,«sagte Luna und zeigte dabei unnotigerweise auf ihren Hut.»Schaut mal, was er macht…«
Sie hob ihren Zauberstab hoch und beruhrte damit den Hut. Dieser offnete weit sein Maul und gab ein extrem realistisches Brullen von sich, da? jeden in der unmittelbaren Umgebung aufspringen lie?.
»Toll, nicht?«sagte Luna frohlich.»Eigentlich wollte ich ihn noch eine Schlange, die Slytherin darstellen soll, zerbei?en lassen, aber dazu hatte ich keine Zeit mehr. Ach, ubrigens… viel Gluck, Ronald!«.Dann entfernte sie sich wieder. Kaum hatten sie sich von dem Schock, den Lunas Hut ausgelost hatte, erholt, da kam Angelina in Begleitung von Katie und Alicia auf sie zugesturmt. Ihre Augenbrauen waren dank Madam Pomfrey glucklicherweise wieder normal.
»Wenn ihr fertig seid,«sagte sie,»gehen wir sofort zum Spielfeld hinunter, testen die Spielbedingungen und ziehen uns dann um.«
»Wir werden gleich da sein,«versicherte Harry ihr.»Ron fruhstuckt nur gerade zu Ende.«
Doch nach zehn Minuten wurde klar, da? Ron nicht mehr in der Lage war, noch mehr zu essen und Harry hielt es fur das Beste, ihn zu den Umkleideraumen hinab zu fuhren. Als sie sich vom Tisch erhoben, stand auch Hermine auf, fasste Harry am Arm und nahm in an die Seite.
»La? Ron blo? nicht das lesen, was auf den Abzeichen der Slytherins steht,«flusterte sie eindringlich.
Harry schaute sie neugierig an, aber sie schuttelte warnend den Kopf; Ron war gerade zu ihnen herubergewandert und sah ziemlich verloren und verzweifelt aus.
»Viel Gluck, Ron,«sagte Hermine, stellte sich auf die Zehenspitzen und kusste ihn auf die Wange.»Und dir auch,
Harry…«
Ron schien ein wenig zu sich zu kommen, als sie die Gro?e Halle durchschritten. Er beruhrte die Stelle auf seinem Gesicht, auf die ihn Hermine gekusst hatte, mit einem Ausdruck von Verwunderung, als ob er noch nicht so recht wu?te, was ihm da gerade geschehen war. Er wirkte zu gedankenversunken, als da? er viel um sich herum mitbekommen hatte, aber Harry lie? es sich nicht nehmen, einen neugierigen Blick auf die kronenformigen Abzeichen zu werfen, als sie am Slytherintisch vorbei kamen, und diesmal nahm er die Worte wahr, die dort eingraviert waren:
Weasley ist unser Konig.
Eine unangenehme Vorahnung, da? dies nichts Gutes bedeuten konnte, uberkam ihn; dann eilte er Ron durch die Eingangshalle nach und sprang die Steinstufen hinab in die eisige Luft hinaus.
Unter ihren Fu?en knirschte das gefrorene Gras, als sie uber die abfallenden Rasenflachen zum Stadion hinunterliefen.
Es war vollig windstill, und der Himmel war von einem gleichformigen schimmernden Wei?, welches eine gute Sicht versprach, ohne da? direktes Sonnenlicht in den Augen blenden wurde. Diese ermutigenden Umstande hob Harry hervor, wahrend er an Rons Seite ging, aber er war sich nicht sicher, ob Ron ihm uberhaupt zuhorte.
Angelina hatte sich schon umgezogen und hielt eine Ansprache an den Rest des Teams, als sie die Umkleideraume betraten [as they entered:»Umkleideraume«kann man hier durchaus erganzen]. Harry und Ron zogen ihre Roben an, wobei Ron einige Minuten lang versuchte, sie sich falsch herum uberzustreifen, bis sich schlie?lich Alicia sich seiner erbarmte und ihm half. Dann lie?en auch sie sich nieder, um sich die Ansprache vor dem Spiel anzuhoren, wahrend das Gemurmel der Stimmen drau?en immer lauter wurde, als die Zuschauermenge aus dem Schloss zum Spielfeld herunterstromte.
»OK, ich habe gerade die endgultige Aufstellung der Slytherinmannschaft erfahren,«sagte Angelina und schaute dabei auf ein Stuck Pergament.»Die Treiber von letztem Jahr, Derrick und Bole, haben die Schule verlassen [ich hoffe, das ist mit»left«gemeint, sonst gabe es keine gro?en Grunde], aber es sieht so aus, als habe Montague sie durch die ublichen Gorillas ersetzt, anstatt jemanden zu nehmen, der besonders gut fliegen kann. Die Kerle hei?en Crabbe und Goyle, viel mehr wei? ich nicht uber sie…«